Cone Beam-Computertomografie (CBCT) und Mammatomosynthese
Empfehlung der Strahlenschutzkommission
Verabschiedet in der 277. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 02./03. Juli 2015
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Abstract
Die Cone Beam Computertomografie (CBCT) oder Digitale Volumentomografie (DVT) ist ein Verfahren, das mit einer um den Patienten rotierenden Kombination aus Röntgenröhre und Flachdetektor (FD) oder Bildverstärker dreidimensionale Bilddaten erzeugt. Bei der Mammatomosynthese handelt es sich um eine zusätzliche Funktion moderner digitaler Mammografiegeräte, mit der weitgehend überlagerungsfreie zweidimensional Bilder in verschiedenen Tiefen des Drüsengewebes hergestellt werden können.
Die CBCT ist zu einem festen Bestandteil der medizinischen Bildgebung in der Zahnmedizin, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und der HNO-Heilkunde geworden. Sie ist primär zur Darstellung von Hochkontrast-Objekten geeignet und ermöglicht dabei eine deutlich geringere Strahlenexposition gegenüber der konventionellen Computertomografie (CT). Durch die zunehmende Verfügbarkeit der CBCT-Systeme werden diese jedoch häufig auch zur Darstellung von Weichteilen eingesetzt, wobei Dosen erreicht werden, die denen einer konventionellen CT vergleichbar sind. In ihrer Empfehlung betont die SSK deshalb, dass auch bei der Anwendung der CBCT die Grundsätze des Strahlenschutzes insbesondere hinsichtlich der rechtfertigenden Indikation und hinsichtlich des Schutzes der Patienten und des Personals zu beachten sind und dass ggf. dosissparendere Verfahren bevorzugt werden sollen. Um eine Dosisoptimierung zu ermöglichen, empfiehlt die SSK, die Gerätehersteller zu einheitlichen Angaben zur Patientenexposition anzuhalten. Die Indikation zur digitalen Mammatomosynthese ist nur bei mammografisch unklaren Befunden in dichtem Drüsengewebe zu stellen, wenn weitere Verfahren wie Sonografie oder gezielte Kompressionsaufnahmen keine Klärung ergeben.