Orientierungshilfe für bildgebende Verfahren
Empfehlung der Strahlenschutzkommission
Verabschiedet in der 300. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 27./28. Juni 2019
Abstract
Im Jahr 2006 hat die Strahlenschutzkommission im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erstmals eine „Orientierungshilfe für radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungen“ in Deutschland erarbeitet. Hierbei wurde vereinbart, die Empfehlungen regelmäßig dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft und Technik anzupassen. In den Jahren nach dem Erscheinen einer 2., überarbeiteten Auflage wur¬den von Ärzten, wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften konstruktive Änderungs- und Verbesserungsvorschläge eingebracht. Diese wurden von einer Expertengruppe bewertet und größtenteils direkt oder mit Modifikationen übernommen.
In der jetzt vorliegenden 3., überarbeiteten Auflage wurde eine Anpassung an die neue Strahlenschutzgesetzgebung vorgenommen. Die Tabelle „Typische effektive Dosen radiologischer und nuklearmedizinischer Untersuchungsverfahren für einen Standardpatienten“ wurde aktualisiert und erweitert. Ferner wurden die Mammatomosynthese, neue PET-CT-Indikationen, neue interventionelle Verfahren sowie Nebenwirkungen von MRT-Kontrastmitteln berücksichtigt. Die Liste klinischer Anwendungen wurde aktualisiert und erweitert. Maligne Erkrankungen wurden – mit Ausnahme der Mammakarzinome – erstmalig in einem eigenen Kapitel zur Onkologie zusammengefasst.
Die Orientierungshilfe wird erstmals auch in englische Sprache übersetzt, um eine größere Verbreitung zu erreichen. Eine HTML-Webversion, die in klinische Informationssysteme eingebunden werden kann, und eine App für Smartphones/Tablets sind in Vorbereitung.