Digitalisierung im Strahlenschutz – Klausurtagung 2023 der Strahlenschutzkommission (SSK) – Zusammenfassung
Verabschiedet in der 327. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 11./ 12. September 2023
Abstract
Die Klausurtagung der Strahlenschutzkommission (SSK) widmete sich im Jahr 2023 dem Thema ‚Digitalisierung im Strahlenschutz‘. Anlass war, dass die Digitalisierung – oder korrekter: digitale Transformation – der Gesellschaft auch für den Strahlenschutz zahlreiche Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Diese wurden für einige Themenfelder beispielhaft beleuchtet und diskutiert. In einleitenden Impulsvorträgen wurde auf die Chancen und Risiken der digitalen Transformation in der Metrologie, in der Patientenversorgung und klinischen Forschung, bei medizinischen Untersuchungen und im Notfallschutz eingegangen. Zusätzlich wurde die Informationssicherheit und die gesellschaftliche Teilhabe bei der digitalen Transformation beleuchtet. In den anschließenden Diskussionen an den Thementischen des World Cafés wurden die Themen der Impulsvorträge vertieft und die Ergebnisse der Diskussionen auf Postern für das Plenum zusammenfassend dargestellt. Weiterhin wurden „Citizen Science“ Projekte im Strahlenschutz, wie das TRANSENS (Transdisziplinäre Forschung zur Entsorgung Hochradioaktiver Abfälle in Deutschland) oder Opengeiger-Projekt, vorgestellt, was die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation in diesem wichtigen neuen Feld illustrierte. Abgerundet wurde die Klausurtagung durch Keynote Lectures zur „Digitalethik“ und zur „digitalen Demokratie“. Darüber hinaus wurde der wissenschaftliche Nachwuchs im Rahmen einer Poster-Session in die Klausurtagung eingebunden.
Die abschließende moderierte Podiumsdiskussion fasste die wesentlichen Erkenntnisse des bisherigen Tagungsverlaufs zusammen und vertiefte relevante Aspekte. Es wurde festgestellt, dass die digitale Transformation im Bereich des Strahlenschutzes für Entlastung sorgen, Vorteile für die Messtechnik bringen, gesellschaftliche Teilhabe fördern und zu einer besseren Risikoabschätzung im Strahlenschutz beitragen kann. Weiterhin wurden grundlegende Voraussetzungen identifiziert, um dafür Sorge zu tragen, dass, bei gleichzeitiger Minimierung der Risiken, die Chancen der digitalen Transformation optimal genutzt werden können.